PayPal Gebühren für Verkäufer – Daten, Fakten und Alternativen
PayPal gehört weltweit zu den an den häufigsten verwendeten Zahlungsmitteln, sowohl Kunden als auch Verkäufer vertrauen auf die Zuverlässigkeit des Unternehmens und nutzen die Online-Zahlungsmethode. Wollen Verkäufer PayPal für den Zahlungsempfang nutzen, muss ein Geschäftskonto angelegt werden.
Die Nutzung eines Privatkontos, obwohl ein Geschäft dahintersteht, sollte unbedingt vermieden werden, da dies zum Ausschluss von PayPal und Strafen einhergehen kann. Welche Gebühren Du als Verkäufer zahlen musst, welche Vorteile deine Kunden dafür haben und welche Alternativen es zu PayPal gibt, verraten wir Dir im Folgenden. Zudem werden wir dir Schritt für Schritt erklären, wie Du ein PayPal-Geschäftskonto anlegst und ob Du PayPal auch in deinem Shopify Online-Shop anbieten kannst.
Lese also weiter, um mehr über die Eröffnung eines PayPal-Geschäftskontos, seine Vor- und Nachteile sowie die Gebühren zu erfahren.
Was ist PayPal eigentlich genau?
Bei dem Unternehmen PayPal handelt es sich um einen börsenorientierten Betreiber eines Online-Bezahldienstes, der zur Übermittlung von Geld verwendet werden kann. PayPal kann sowohl von Privatpersonen als auch Geschäftsleuten verwendet werden, um Geld zu empfangen und Geld zu senden. Dabei entstehen für Privatpersonen keinerlei Gebühren hingegen für Geschäftskunden verschiedene Gebühren anfallen. Genutzt wird PayPal in der Regel für Ein- und Verkäufe, da es sich um eine sichere Zahlungsmethode mit Käuferschutz handelt.
Die Vor- und Nachteile eines PayPal-Geschäftskontos
Das PayPal-Konto für Unternehmen ist ein sehr vielseitiges Produkt, aber wie jede andere Zahlungsmethode auch ist es nicht perfekt und hat Vor- und Nachteile, die wir dir erläutern möchten.
Die PayPal-Geschäftskonto Vorteile
- PayPal ist ein weltweit bekannter Dienst, dem viele Internetnutzer vertrauen
- Das Erstellen eines Kontos ist kostenlos
- PayPal ermöglicht die Zahlungsabwicklung, indem die gesamte Logistik auf einer sicheren Plattform stattfindet
- Es ermöglicht dir, ein Konto mit dem Namen deines Unternehmens zu führen, um das Vertrauen deiner Kunden zu stärken
- Einfacher Zugriff auf erweiterte Einkommens- und Verluststatistiken
- Du kannst mehreren unabhängigen Benutzern Zugriff auf dein PayPal-Konto geben, um es zu verwalten
- Deine Rechnungen werden einfache und automatisch erstellt
Die PayPal-Geschäftskonto Nachteile
- Bei Problemen stimmt PayPal fast immer mit dem Kunden überein und das kann deinem Unternehmen größere Verluste verursachen
- Gebühren für Verkäufer sind in der Regel recht hoch
- Das Geld kann mehrere Wochen einbehalten werden, bis der Kunde den Erhalt des Artikels bestätigt
- Das Provisionssystem ist verworren und nicht sehr transparent
- Du musst Voraussetzungen erfüllen, um ein PayPal-Geschäftskonto erstellen zu können
Die PayPal-Geschäftskonto Voraussetzungen
Es gibt drei Voraussetzungen, die Du erfüllen musst, um ein Geschäftskonto bei PayPal anmelden zu können. Zum einen musst Du eine registrierte Firma besitzen, die mit einem Bankkonto auf Firmennamen verknüpft ist und außerdem muss dein Unternehmen den Hauptzweck „E-Commerce“ oder Online-Dienstleistungen haben. Erfüllst Du diese drei Voraussetzungen, kannst Du in wenigen Minuten ein Geschäftskonto anlegen. Und wie das geht, erklären wir dir jetzt.
PayPal-Geschäftskonto erstellen
Das Anlegen eines PayPal-Geschäftskontos ist sehr einfach, da der gesamte Vorgang online erfolgt und in wenigen Minuten erledigt ist. Gehe einfach zu PayPal-Webseite und klicke oben rechts auf die Schaltfläche „Konto erstellen“. Wichtig ist, dass Du im Anschluss die Option „Geschäftskonto“ auswählst und dann alle erforderlichen Informationen zu deinem Unternehmen angibst.
Halte dafür am besten deinen Gewerbeschein bereit, dort findest Du alle Informationen, die Du benötigst. Hast Du Namen, Adresse, Telefonnummer usw. hinterlegt, gibst Du im nächsten Schritt an, um welche Art Unternehmen es sich handelt: Selbstständig, Personengesellschaft, Aktiengesellschaft (börsennotiert oder nicht), GmbH, staatliche Einrichtung.
Des Weiteren musst Du die URL zu deiner Webseite und das Keyword deines Unternehmens angeben. Im weiteren Verlauf wird PayPal mit großer Wahrscheinlichkeit eine Ausweiskopie, eine Gewerbescheinkopie und die Angabe eines Bankkontos von dir fordern, um die Anmeldung abschließen zu können.
Was kostet ein PayPal-Geschäftskonto?
Da auch PayPal-Gewinn machen will und Privatpersonen den Bezahldienst völlig kostenlos nutzen können, werden die Kosten und Gebühren auf die Geschäftskunden umgelagert. Das heißt, wenn Du bei PayPal ein Geschäftskonto anlegst, musst Du für die Nutzung unterschiedliche Gebühren bezahlen. Oft ergeben sich genau aus diesem Grund Schwierigkeiten für kleine Unternehmen, denn es können sogar mehr als 3 oder 4 Gebührentypen anfallen. Was das System neben den ohnehin recht hohen Gebühren ungeeignet machen kann.
Währungsumrechnungsgebühr
Das PayPal-Zahlungssystem für Verkäufer ist extrem kompliziert, da sich mehrere Provisionen überschneiden. Die einzige Provision, die der Käufer normalerweise zahlt, ist zunächst die Währungsumrechnung, die je nach Zielwährung zwischen 3,5 und 4 % kostet. Dabei fallen folgende Gebühren für folgende Währungen an:
Tschechische, dänische, norwegische und schwedische Krone, kanadischer und US-Dollar, Euro, ungarischer Forint, Schweizer Franken, britisches Pfund, russischer Rubel und polnischer Zloty | 3,5% |
thailändischer Baht, Australischer Dollar, Hongkong, Neuseeland, Singapur, Neuer Taiwan-Dollar, Philippinischer und Mexikanischer Peso, Brasilianischer Real, Malaysischer Ringgit, Israelischer Schekel und Japanischer Yen. | 4 % |
Eingang nationaler Zahlungen
Um als Verkäufer nationale Zahlungen zu erhalten, musst Du ebenfalls Gebühren zahlen. Wie hoch diese sind, hängt von deinem Status als Verkäufer ab, der von dem Betrag abhängt, den Du im Vormonat verdient hast. Die Gebühren werden wie folgt berechnet:
Gebührentabelle
0 € – 2.500 € | 3,4 % + Festgebühr |
2.500,01 € – 10.000 € | 2,9% + Festgebühr |
10.000,01 € – 50.000 € | 2,7% + Festgebühr |
50.000,01 € – 100.000 € | 2,4% + Festgebühr |
Mehr als 100.000 € | 1,9% + Festgebühr |
Empfangen von internationalen Zahlungen
Bei internationalen Zahlungen wird zusätzlich zum nationalen Satz je nach Herkunftsland des Kontos ein zusätzlicher Prozentsatz als Provision zu dem bei nationalen Zahlungen berechnet. Du musst also für internationale Zahlungen deiner Kunden weitere Gebühren zahlen.
Gebühren nach Herkunftsland
Åland-Inseln, Dänemark, Färöer, Finnland, Grönland, Island, Norwegen, Schweden | Nationale Transaktionskosten + 0,4% |
Deutschland, Österreich, Belgien, Zypern, Vatikanstadt, Slowakei, Slowenien, Spanien, Estland, Frankreich, Gibraltar, Griechenland, Irland, Isle of Man, Kanalinseln, Italien, Luxemburg, Malta, Monaco, Montenegro, Niederlande, Portugal, Vereinigtes Königreich und San Marino | Nationale Transaktionskosten + 0,5% |
Albanien, Andorra, Weißrussland, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Russische Föderation, Georgien, Ungarn, Kosovo, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Polen, Tschechien, Rumänien, Serbien, Schweiz, Ukraine | Nationale Transaktionskosten + 1% |
Rest der Welt | Ausgaben pro nationaler Transaktion + 2% |
Feste Mindestgebühren für den Zahlungseingang
Es gibt zwar Micro-Payment-Gebühren, die etwas weniger kosten, aber in den meisten Fällen gelten diese Mindestgebühren für den Zahlungseingang zusätzlich zu den oben genannten Gebühren. Diese Festpreise kosten in der Regel weniger als 1 €, z. B. 0,35 € für den Empfang von Euro, 0,30 $ für den Empfang von Dollar oder 0,20 GBP für den Empfang von britischen Pfund. Welche Gebühren dabei für dich anfallen ist von deinem Land beziehungsweise dem Land deiner Firma abhängig.
PayPal-Alternativen
PayPal gehört zu den beliebtesten Zahlungsmitteln weltweit und steht im Ranking nach dem „Kauf auf Rechnung“ an zweiter Stelle. Die Vorteile des Online-Zahlungsanbieters für Kunden liegen auf der Hand, doch für Verkäufer ist der bekannte Zahlungsanbieter nicht immer geeignet. Es gibt bereits viele Alternativen, von denen wir dir einige vorstellen möchten.
Giropay (Paydirekt)
Bei diesem Online-Bezahldienst handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Banken und Sparkassen. Zu den Partnern gehören unter anderem die Deutsche Bank, comdirect, Postbank, Volksbanken/Raiffeisenbanken, Sparkassen und die Commerzbank. Die Gebühren für Verkäufer und Händler können bei Giropay durchaus geringer ausfallen als jene bei PayPal.
Sofort-Dienst (SOFORT Überweisung)
Klarna bietet mit der Übernahme von SOFORT Überweisung ein Direktüberweisungsverfahren an. Der Payment-Service-Provider stellt also die Möglichkeit bereit, Transaktionen in Sekundenschnelle durchzuführen, allerdings setzt Klarna dafür einen Online-Banking-Zugang voraus. Ob der Sofort-Dienst von Klarna für dich eine Alternative ist oder Du beide Zahlungsmethoden anbieten willst, findest Du am besten heraus, wenn Du beide Anbieter vergleichst.
Masterpass
Bei Masterpass handelt es sich ähnlich wie bei PayPal um eine Wallet-Lösung. Die grundsätzlich für Mastercard-Kunden entwickelte PayPal-Alternative ist heute für alle Kreditkartenbesitzer zugänglich und kann in jedem Online-Shop als Zahlungsmittel angeboten werden. Der Haken, die Kunden müssen eine Kreditkarte besitzen, um diese Zahlungsvariante nutzen zu können. Für Händler bietet diese Zahlungsmethode jedoch durchaus Vorteile.
Shopify Online-Shop – So integrierst Du PayPal und andere Zahlungsmittel
Du kannst PayPal und andere Bezahldienste natürlich auch in deinem Shopify Online-Shop integrieren, um deinen Kunden diese Zahlungsvarianten anzubieten. Mit PayPal können deine Kunden die Zahlung per Bankkonto, Kreditkarte, Käuferkredit oder PayPal-Guthaben durchführen.
Zudem hast Du in bestimmten Ländern die Möglichkeit, deine Shopify Rechnungen über PayPal auszugleichen, Du kannst so also gleich zwei Prozesse über ein Konto ablaufen lassen. Beachte aber, dass dir für jede durchgeführte Zahlung deiner Kunden Transaktionsgebühren berechnet werden. Es sei den Du aktivierst Shopify Payments, dann werden dir in vielen Ländern keine Transaktionsgebühren berechnet.
Fazit: PayPal Gebühren in Kauf nehmen oder doch lieber eine Alternative wählen?
Ob es sich für dich lohnt, ein PayPal-Geschäftskonto anzulegen oder nicht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. PayPal gehört aber in jedem Fall weltweit zu den beliebtesten Zahlungsanbietern und sollte unserer Ansicht nach angeboten werden.
Du kannst mit dem richtigen Marketing und anderen Zahlungsvarianten aber durchaus das Zahlungsverhalten deiner Kunden beeinflussen und so zumindest einen Teil der Zahlungen auf eine von dir bevorzugte Zahlungsvariante umzulenken. Bist Du und dein Online-Shop noch unbekannt und die Kunden konnten noch nicht viel Vertrauen aufbauen, ist es ratsam, PayPal aufzunehmen, denn viele Kunden vertrauen dem Unternehmen als Zahlungsanbieter und bezahlen aus verschiedenen Gründen gern mit PayPal.
ZurückHier findest du die neusten Infos aus unserem Ratgeber. Mit unseren Tipps kannst du dein Online Marketing stetig ausbauen.
Ebay-Kleinanzeigen hat sich zu einer beliebten Plattform entwickelt, auf der Händler gebrauchte…
Etsy hat sich weltweit als eine wichtige Handelsplattform etabliert, wenn es darum…